Morgenstimmung in La Napoule am Ostrand des Esterel-Gebirges. Und hier ein paar Stunden später, der Wind hat inzwischen kräftig aufgefrischt.
Das Rot des Porphyrgesteins harmoniert mit den Farbtönen der immergrünen Hartlaubwälder und der Pinienhaine, mit dem Himmelsblau und dem Ultramarin des Meeres, das aus gutem Grund Cote d’Azur heißt.


Die Fassade des Hotels Carlton in Cannes, sauber und kleinteilig gegliedert.

Auf der anderen Straßenseite dann der Hotelstrand, sorgsam beschattet, und der hoteleigene Badesteg. So bleiben die Gäste unter sich. Neben den Palmen und Pinien der Croisette bummeln heute Engländer, Deutsche, Franzosen, Belgier, Holländer, Schweizer und Russen über die Promenade.
Und immer mehr Chinesen, oft mit der ganzen Familie. Und mit großen Sonnenbrillen.
Auf dem öffentlichen Strand am Ostenende der Croisette treffen sich die Kitesurfer. Harte Kerle unter sich, viele über 50 Jahre alt. Heute, erklären sie uns, ist der erste Tag mit Ostwind, der stetiger weht als die übliche Brise aus West. Zudem viel kräftiger. Ein nahezu unwiderstehliches Angebot. Wer hier und heute kitesurft, der macht das nicht, um Eindruck zu schinden bei den Mädels, sondern allein für sich. Um des reinen Sportes willen. Und vielleicht auch ein bisschen für die Anerkennung der Kumpels, die vom Strand aus sofort erkennen, wer schneller ist, wer weitere und raffiniertere Sprünge wagt, wer müheloser navigiert als die anderen.
Im Hafen von Antibes liegen die ganz großen Yachten, hier die „Phoenix 2“, die angeblich einem polnischen Dollar-Milliardär gehört. Die Einheimischen Angler lassen sich allerdings nichtmal von der bemerkenswerten Gallionsfigur beeindrucken.
Antibes’ Antwort auf die Freiheitsstatue von New York: „Der Nomade“ von Jaume Plensa, eine ebenfalls begehbare Figur auf einer Bastion am Hafen. Errichtet wurde sie 2010 und ist, ihrer Epoche entsprechend, nicht ganz so eindeutig und pathetisch wie die große Bronzedame in der Verrazano Bay. Eher offen. Und nachdenklich.
Auch das ist die Riviera, nach wie vor malerisch bis zur Idylle – und sympathischer denn je: einkleiner Fischerhafen an der Nordseite der Halbinsel Cap d´Antibes.
Blick vom Leuchtturm des Cap d´Antibes nach Norden und Osten: vorn Antibes, hinten dann Nizza. Dort übernachten wir heute – und berichten dann morgen aus der Altstadt.